Sein Erfolg beruhe auf kreativer Neugier, harter und schöpferischer Arbeit, seiner Leidenschaft als Unternehmer und dem Verzicht auf das für manch anderen Selbstverständliche – so beschrieb Prof. Dr. Reimund Neugebauer den Laureaten Friedhelm Loh vor großem Publikum im Festsaal der Technischen Universität (TU) Chemnitz. Der Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft und Inhaber der Professur Werkzeugmaschinenkonstruktion und Umformtechnik betonte, Loh erreiche stets seine Ziele, wecke Begeisterung und zeige dabei Verantwortung und Humanität. Für die aktive Verknüpfung von Wirtschaft und Wissenschaft, Unternehmen und Universität, verleihe die TU Chemnitz dem hessischen Unternehmer mit Freude die Ehrendoktorwürde. In seinem Wirken habe er Akzente gesetzt und Horizonte eröffnet.
Mit der höchsten wissenschaftlichen Ehrung, die durch eine Universität verliehen werden kann, würdigte die Fakultät für Maschinenbau das breit gefächerte Engagement des Inhabers und Vorstandsvorsitzenden der mittelhessischen Friedhelm Loh Group und Vorsitzenden der Geschäftsführung des Schaltschrank- und Systemanbieters Rittal: „Die Verleihung der Ehrendoktorwürde an Friedhelm Loh zeichnet seine herausragenden Leistungen und besonderen Verdienste um Wissenschaft und Technik aus, insbesondere auf dem Gebiet des Maschinen- und Anlagenbaus“, so der Kommissarische Rektor der TU Chemnitz Prof. Dr. Andreas Schubert: „Ihr Lebenswerk beeindruckt.“
Seit 2014 kooperiert die mit 11.500 Mitarbeitern global aufgestellte Friedhelm Loh Group mit der Universität und stiftet eine Professur. Die forschungsintensive Stiftungsprofessur Systemtechnik und Schaltmodule am Institut für Strukturleichtbau steht in engem Austausch mit dem Unternehmen. Neue technologische Erkenntnisse werden an der Universität in die Lehre eingebunden. Ergebnisse der Forschung stehen dem Unternehmen zur Verfügung. Wissenschaft und Wirtschaft seien mehr denn je aufeinander angewiesen, so Schubert.
Auch Vertreter aus Wirtschaft und Politik sprachen dem Unternehmer Friedhelm Loh ihre Anerkennung aus. So betonte Dr. Markus Kerber, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI): „Sie sind durch und durch ein Macher, der Veränderungen aktiv mitgestaltet.“ Mut, Fleiß und Weitsicht seien charakteristische Eigenschaften des Unternehmers, der Chancen da erkenne, wo andere Risiken sähen. Dr. Klaus Mittelbach, Vorsitzender der Geschäftsführung des Zentralverbandes der Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI), dem Friedhelm Loh bis 2014 als Präsident vorstand, bezeichnete ihn als „Architekten der Industrie 4.0“, von dem im Dialog zwischen Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft starke Impulse ausgingen: „Neugierige Macher und Initiatoren wie Sie bestärken uns in der Gewissheit, die vor uns liegenden Herausforderungen meistern zu können.“
Klaus Helmrich, Mitglied des Vorstands der Siemens AG, blickte zurück auf eine bewegte Vergangenheit des Familienunternehmens, das der Laureat vom kleinen mittelständischen Betrieb mit 200 Mitarbeitern zum Weltmarktführer im Bereich Schaltschrank- und Systemtechnologie mit 11.500 Mitarbeitern weltweit machte: „Sie waren eines der ersten deutschen Unternehmen, die sich nach China und Indien bewegt haben.“ Minimallösungen seien seine Sache nicht, einzig das beste Ergebnis zähle, auch wenn der Weg dorthin länger und schwieriger sei. Als Mitglied des Bundestages fügte Frank Heinrich aus dem Wahlkreis Chemnitz hinzu: „Es gibt Menschen, die ehrt man am besten mit ihren eigenen Worten: Was man kann, muss man tun.“ Kaum jemand verkörpere diese Worte besser als Friedhelm Loh selbst: „Was er kann, das tut er. Und was er tut, dass kann er.“
In seinem Festvortrag begründete Prof. Dr. Stephan Holthaus, Rektor der Freien Theologischen Hochschule Gießen, warum es sich lohnt, mit christlichen Werten in Führung zu gehen: „Was haben Maschinenbau mit Gebet und Schaltmodule mit moralischen Werten zu tun?“, fragte er ins Auditorium und erinnerte in seiner Antwort an die Gründung des Benediktinerordens im sechsten Jahrhundert. Dessen Regeln, darunter „Ora et labora – bete und arbeite“, seien heute aktueller denn je: „Wir leben in einer Zeit, in der Arbeit überhöht wird. Sie wird nicht eingebettet in einen größeren Sinnhorizont.“ Was es brauche, seien moralische Regeln, ethische Leitplanken, die Friedhelm Loh und seine Familie vorlebten. Loh sei ein „harter Arbeiter der alten Schule, der zielstrebig und fleißig ist, der bereit ist, Verantwortung zu übernehmen und sich selbst nicht schont“, so Holthaus: „Das ist vorbildlich in einer Zeit, die sich nach Werten und Orientierung sehnt.“ Holthaus stellte damit nicht nur den wirtschaftlichen Erfolg Lohs, sondern auch seine Verankerung im christlichen Glauben in den Mittelpunkt: „Die Regeln des Benedikt beherzigen Sie in Wort und Tat“, bescheinigte er dem Laureaten.
„Bei so viel Lob verschlägt es einem die Sprache“, sagte schließlich Dr.-Ing. E.h. Friedhelm Loh in seiner Dankesrede. Die Verleihung der Ehrendoktorwürde bezeichnete er als Höhepunkt seiner Biografie, der ohne die jahrzehntelange Unterstützung von Familie, Freunden und Mitarbeitern weltweit nicht möglich gewesen wäre: „Ihnen gebührt mein tiefster Dank. Alles, was ich erleben durfte, ist ein Geschenk.“ Vor allem seinen Eltern sei er zu Dank verpflichtet: „Sie vermittelten mir eindrücklich die gelebte Übernahme von Verantwortung, christliche Werte und die Sinnhaftigkeit des Glaubens, die mein Leben wie nichts anderes prägen.“
An die Vertreter der Universität richtete er das Versprechen „in der Zukunft meinen Auftrag wahrzunehmen, Erfahrung und Innovation in einen Mehrwert für die Menschen umzusetzen“. Dafür brauche es auch ein starkes Miteinander: „Wir müssen viel mehr Allianzen bilden, Universitäten und Unternehmen zusammenbringen. Die Kraft des Einzelnen ist wichtig. Aber die Kraft der Netzwerke wird über den Erfolg der deutschen Wirtschaft entscheiden. Die Netzwerke, das sind wir – Unternehmer, Wissenschaft, Politik, die wir Verantwortung übernehmen müssen.“ Loh forderte daher „ein radikales Umdenken und eine Veränderungsbereitschaft, die uns stark macht.“
Die Kunst der Wissenschaft sei es, Lösungen zum Nutzen und zum Schutz der Menschen zu entwickeln, so Loh. Dass Wissenschaft und Wirtschaft daher auch Verantwortung tragen, hob er besonders hervor: „Industrie 4.0 ist die sich selbst erarbeitende Technologie, die aus ihren eigenen Daten neue Erkenntnisse gewinnt und damit unser Leben verändert. Was heißt das für uns als Wirtschaft und als Gesellschaft?“ Bei aller Euphorie für sich selbst organisierende Technologien dürfe man die Gefahren der Cyberkriminalität oder des gläsern gewordenen Menschen nicht unterschätzen: „Es besteht die große Gefahr, nicht nur die im Grundgesetz verankerte Freiheit zu verlieren, sondern auch die Freiheit des Wohlbefindens, der eigenen Meinung und des individuellen Handelns.“ Er befürchte, dass das persönliche Recht freiheitlicher Individualität durch den Zugriff der Technologie auf den Menschen verloren gehe: „Daten schaffen Freiräume, aber auch Gefängnisse.“ In der Verantwortung vor Gott und den Menschen seien Wissenschaft, Wirtschaft, Staat und Rechtsprechung gefordert und verpflichtet, die Würde des Menschen zu wahren.
Mit einem Zitat von Oscar Wilde brachte Rektor Andreas Schubert die Anerkennung aller Anwesenden für den Laureaten Dr.-Ing. E.h. Friedhelm Loh auf den Punkt: „Persönlichkeiten, nicht Prinzipien, bringen die Zeit in Bewegung.“
Telefon: +49(0) 2772 505 - 2527
E-Mail: unternehmenskommunikation@friedhelm-loh-group.de
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Bild: Prof. Dr. Thomas Lampke (l.), Prodekan für Forschung, Internationales und Gleichstellung der Fakultät für Maschinenbau, und Prof. Dr. Andreas Schubert (r.), Kommissarischer Rektor der TU Chemnitz, verliehen Friedhelm Loh vor großem Auditorium feierlich die Ehrendoktorwürde.
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