Montabaur-Heiligenroth, 5. August 2022 – Was sie später einmal machen wollen, das wissen die meisten Schüler aus der 8c und der 8d noch gar so nicht genau. Dafür aber, welches ihre Lieblingsfächer sind. Kunst und Mathe, Mathe und Sport, Mathe und Deutsch, sagen sie, im großen Konferenzraum des Kunststoffverarbeiters LKH sitzend.
Die beiden Schulklassen der Anne-Frank-Realschule sind zwei von vieren, für die heute Kunststoffproduktion statt Kunst auf dem Stundenplan steht. Insgesamt 81 Schülerinnen und Schüler samt ihrer Lehrkräfte durften, jeweils verteilt auf drei Tage, in offene Büros blicken, die Fertigungshalle erforschen und Fachkräfte nach ihrem Berufsalltag befragen. „Mit Mathe als Lieblingsfach“, sagt LKH Ausbilder Lutz Luhrenberg, „könnt ihr hier bei uns überall etwas anfangen.“
Es ist Vorstellungsrunde. Und zwar nicht nur für die Schüler der Anne-Frank-Realschule, sondern auch für den Kunststoffverarbeiter aus Heiligenroth. 11.600 Mitarbeiter weltweit, 94 internationale Tochtergesellschaften, 2000 Patente, 2,6 Mrd. Euro Umsatz. Das ist die Friedhelm Loh Group, zu der auch der Kunststoffverarbeiter LKH gehört. Und wer hier arbeiten möchte, hat die Wahl zwischen 16 Berufsbildern und einer Vielzahl an unterschiedlichen Bachelor- oder Masterstudiengängen.
Mohammed Arab (20) etwa fand Kunststoff als Werkstoff schon immer spannender als Holz, die Möglichkeiten bei LKH überzeugten ihn, er bewarb sich und steckt mittlerweile bereits im zweiten Lehrjahr. Heute zeigt er den Schülern aus der 8d gemeinsam mit seinen Kollegen Alessio Rollo (17) und Stefan Kuhfeld (28), wie er aussieht, der Arbeitsalltag eines Verfahrensmechanikers: LKH hat zur Werksführung eingeladen, um zu zeigen, die Schüler der Anne-Frank-Realschule sind gekommen, um zu schauen.
Denn schon nächstes Jahr, in der neunten Klasse, startet für die jetzigen Achtklässler der Bewerbungsprozess. Umso wichtiger, sagt Klassenlehrer Jürgen Korth, seien deshalb praktische Einblicke, umso wertvoller die Einladung: „Ich glaube, dass die Schüler viel zu wenige Gelegenheiten haben, mal einen Betrieb vor Ort zu sehen. Umso besser, dass wir uns hier heute einen Überblick verschaffen dürfen.“ Denn das, sagt Jürgen Korth, helfe nicht nur den Schülern ungemein, sondern auch dem Lehrplan. „Wenn ich weiß, worauf die Firmen Wert legen, dann kann ich dieses Wissen in dem Bewerbungstraining mit den Schülern noch viel gezielter einsetzen.“
Auch Luisa Weyandt und Maria Krimsa sehen das so. Nachdem die beiden Schülerinnen von den LKH Nachwuchskräften durch die Werkshalle geführt und Karolin Zapatka (25) zugehört haben, was eine Auszubildende Industriekauffrau bei LKH so macht, wissen sie plötzlich genau, welcher Job zu ihnen passen könnte – und welcher nicht. „Ich würde im Maschinenpark arbeiten“, sagt Luisa, während Maria sich eher für einen Bürojob begeistern kann.
Ein gutes Signal, ein guter Austausch, findet Lutz Luhrenberg, der sich sichtlich darüber freut, dass die ersten Pflänzchen der Neugier bereits Triebe geschlagen haben. Berufsvorbereitung, findet er, ist schließlich mehr als Lebenslauf schreiben und Anschreiben formulieren. Berufsvorbereitung ist Schauen, Fragen, Erleben, Anfassen und Löcher in den Bauch fragen. Wer würde schließlich nicht gerne wissen, wie es ist, mit Robotern zusammenzuarbeiten oder was Kunststoff mit Nachhaltigkeit zu tun hat.
Bei LKH zu arbeiten, resümieren die drei Azubis, bedeute nicht nur in einem „unglaublich modernen Maschinenpark“ zu arbeiten, sondern auch, sich und sein Wissen stetig weiterentwickeln zu können: Die Kunststoffbranche, das lernen auch die Schüler der Anne-Frank-Realschule, ist dabei, sich neu zu erfinden. Sie denkt über Biokunststoffe und Regranulierung, eine Schmäle-rung des CO2-Footprints, nach. Dass LKH bei diesen Zukunftsthemen nicht nur mitmischt, sondern ganz vorne mit dabei ist, macht Mohammed Arab, Stefan Kuhfeld und Alessio Rollo stolz. „Es macht Spaß, in so einem vorwärtsgewandten Unternehmen zu arbeiten“, sagt Stefan Kuhfeld. Zu den Schülern – und auch ein bisschen zu sich selbst.
Herr Hindermann, welche Idee steckt hinter dem Werkshallenbesuch?
Hindermann: Grundsätzlich geht es uns darum, den Schülern die industrielle Produktion entlang der Wertschöpfungskette zu zeigen. Wir führen sie in der Fertigungshalle quasi von dem Rohstoff bis zum fertigen Produkt. Wir wollen die Berufsbilder, die wir hier haben, erlebbar machen. Ob Verfahrensmechaniker oder Industriekaufmann.
Welche Einblicke bekommen die Schüler heute?
Wir haben uns vorgestellt, dass die Schüler entlang des Materialflusses – über Materialverarbeitung bis hin zum fertigen Produkt – die komplette Prozesskette sehen und erleben können. Wie funktioniert das überhaupt, dass aus einem Kunststoffgranulat ein fertiges Kunststoffspritzgussteil wird? Solche Fragen wollen wir klären. Ich glaube, dass der ein oder andere Schüler Erkenntnisse gewinnt, die er allein über den Stundenplan so nicht bekommen könnte.
Was erhoffen Sie sich von dem gegenseitigen Austausch ganz persönlich?
Begeisterung. Der Beruf des Verfahrensmechanikers etwa – jemand der durch seine elterliche Herkunft überhaupt keinen Zugang zur industriellen Produktion hat, wird mit diesem Berufsfeld überhaupt keine Berührungspunkte haben. Wir hoffen also, dass die Schüler heute völlig neue Möglichkeiten und vielleicht auch ganz neue Interessen an sich entdecken.
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Bild 1: Gekommen, um zu schauen: Für die Schülerinnen und Schüler der Anne-Frank-Realschule öffnete der Kunststoffverarbeiter aus Heiligenroth seine Werkshalle.
Bild 2 und 3: Die LKH Azubis Mohammed Arab (Bild oben) und Alessio Rollo zeigen den Schülerinnen und Schülern der Anne-Frank-Realschule wie der Alltag eines Verfahrensmechanikers aussieht und was ihr Berufsbild mit Nachhaltigkeit zu tun hat.
Bild 4: Gleich mal ausprobieren: ein Sandstrahlgerät zum reinfassen.
Bild 5: „Wenn ich weiß, worauf die Firmen Wert legen, dann kann ich das in dem Bewerbungstraining mit den Schülern noch viel gezielter einsetzen“, sagt Klassenlehrer Jürgen Korth.
Bild 6: Luisa Weyandt (l.) weiß nach der Werkshallenführung eines ganz sicher: ein Bürojob kommt ihr nicht in die Tüte. Sie möchte später im Maschinenpark arbeiten und an einer Anlage stehen. Freundin Maria Krimsa sieht das anders und sich später eher im Büro.
Bild 7: „Es macht Spaß in so einem vorwärtsgewandten Unternehmen zu arbeiten“, sagt LKH Azubi Stefan Kuhfeld. (2 v.l.). Im Team haben die LKH Nachwuchskräfte und kaufmännischer Ausbilder Lutz Luhrenberg (1. v. l.) den Schülern Einblicke in das Unternehmen gegeben.
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